Ein Hardware-in-the-Loop-Prüfstand (HiL-Prüfstand) ermöglicht es, Komponenten und Systeme unter realistischen Bedingungen zu testen, noch bevor sie in ihr endgültiges Einsatzumfeld integriert werden. Der Prüfling verhält sich dabei so, als wäre er bereits Teil des Gesamtsystems, da er exakt den gleichen physikalischen und elektronischen Einflüssen ausgesetzt wird.
Typische Simulationen, die in einem HiL-Test Anwendung finden, sind Restbus-Simulationen (zum Nachbilden des fehlenden Feld- oder Fahrzeugbusses), Umweltsimulationen (zur Erprobung von Hitze, Kälte, Nässe etc.) und Lastprofilsimulationen (zur realitätsnahen Nachbildung mechanischer Belastungen).
Dazu gehören mechanische Belastungen wie Kräfte, Drehmomente, Temperaturen, Drücke, Drehzahlen, Beschleunigungen und Vibrationen. Ebenso essenziell sind die software- und firmwareseitigen Rahmenbedingungen. Besonders wichtig ist dabei die Kommunikation mit Steuergeräten über Bussysteme wie CAN oder LIN, wie sie in modernen Fahrzeugen zum Einsatz kommen.
Durch diese Kombination aus physikalischen und digitalen Einwirkungen entsteht eine Testumgebung, die den Prüfling glauben lässt, er befinde sich bereits an seinem späteren Einsatzort. Dies ermöglicht aussagekräftige Ergebnisse und eine optimierte Entwicklung.